Die Zivilkammer betonte, es gebe kein Recht für Gegner von Gendersprache, “in Ruhe gelassen zu werden”.
Der Satz ist Gold.
Das heißt im Umkehrschluss, dass es auch kein Recht für Befürworter der Gendersprache gibt, von Nicht-Gendersprache “in Ruhe gelassen zu werden”.
Und sobald eine Person ernsthaft ihren Arbeitgeber auf 100.000€ pro nicht-gegenderte E-Mail verklagt, werden wir uns auch darüber lustig machen. Viel Spaß ein ebenso radikal dümmliches Beispiel auf der anderen Seite zu finden.
Gegen den eigenen Arbeitgeber zu klagen ist immer dumm, klar. Aber die Gender-Befürworter müssen das gar nicht, da sie eh schon “gewonnen” haben.
- Uni Kassel: Weil sie nicht gendern – Studierende können schlechtere Noten erhalten
- URTEIL: Deutsche Bahn muss Kunden gendergerecht anreden
- Punktabzug für das generische Maskulinum
- Studenten der Uni Hamburg beklagen: Wer nicht gendert, muss mit Punktabzug rechnen
- An den Hochschulen herrscht Anpassungsdruck: Wer nicht „gendert“, bekommt Punktabzug
- „Chauvinistische Sprache“: Bremer Student soll Notenabzug bekommen
Nur um auf die Schnell mal ein paar Quellen bei 3-Sekündiger Websuche zu verlinken.
Das sind zwar reißerische Überschriften, aber die Artikel enthalten irgendwie nicht viel um das zu stützen.
1: Laut Artikel sind der Uni Kassel keine Beschwerden zugekommen
2: Die Bahn muss neben Herr und Frau auch eine neutrale Anrede (wie z.B. einfach Vor- und Zuname) anbieten, hat nichts mit gegenderter Sprache zu tun
3 und 4: paywall
5: Artikel spricht vom Leitfaden, welcher gendergerechte Sprache empfiehlt, aber explizit keine Sanktionen vorsieht, und sonst „nur“ von Drohungen einzelner Dozenten, die auch sonst auf viele weisen Bullshit bewerten können und tun
6: Der Artikel hier spricht explizit davon, dass es KEINE Strafe für die Nichteinhaltung gab
Stimmt, schon bescheuert wenn da Vorgaben gemacht werden, richtig?
Schon jetzt werden in sächsischen Schulen Wörter mit Gendersternchen oder Binnen-I – wie etwa in SchülerInnen – im Diktat als falsch angestrichen.
Naja gut, im Diktat sollte das ja auch so sein, es sei denn, es wurde “SchülerInnen” mit Glotisschlag diktiert, dann wäre “Schüler” ja auch falsch.
Im Diktat muss man sich an den Text der diktiert wird halten, das ist klar, wird sicherlich am wenigsten kritisiert.
Das hingegen ist eine krasse Einschränkung:
Wegen dieser Vorbildwirkung hat das Ministerium nun ein Verbot für Genderformen in schriftlicher Kommunikation erlassen – für die Verwaltung und das Schulamt, aber auch für Vereine, Stiftungen und Verbände, mit denen das Kultusministerium gemeinsam nach außen auftritt.
Wenn ich mir vorstelle auf Arbeit wir würden unseren Kooperationspartnern vorschreiben wollen wie sie zu kommunizieren haben…
Und das ist es, was mich am Gendern bzw. dessen Anhängern stört. Lasst die Leute doch sprechen und schreiben, wie sie es wollen. Der gesellschaftliche Konsens wird sich dann durchsetzen. Dauert zwar noch ein paar Jahre, aber dann ist das halt so.
Das lustige ist ja, dass es bei dieser Klage gar nicht darum ging, dass er gezwungen wurde den Leitfaden anzuwenden sondern dass andere den Leitfaden angewendet haben und ihn nicht mehr mit seiner bevorzugten Bezeichnung angeschrieben haben - genau das was sich bisher alle nicht-männlichen Mitarbeitenden haben gefallen lassen müssen. Er verwechselt den Wegfall eines Privilegs mit dem Umstand der Diskriminierung.
Bezüglich den Schulen: OMG. Die hatten wohl noch nie n Dozenten der etwas auf seine eigene Art haben wollte. Wenn’s irgend nen Scheiss wäre wie vorgegebene Schriftart, Zeilenabstand oder sonst ein nixbedeutendes Detail käme es nie in die Schlagzeilen weil es allen klar ist dass die Arbeit halt gemäss Anforderungen abzuliefern ist. Aber es ist jetzt halt Gender-neutrale Sprache und damit kann man schön Outrage-Baiten.
vorgegebene Schriftart, Zeilenabstand oder sonst ein nixbedeutendes Detail käme es nie in die Schlagzeilen
Weil es wie du selbst sagst nicht bedeutend ist. Die Gestaltung und den Aufbau – mit Blick auf Standardisierung und Verständlichkeit – vorzugeben ist halt doch noch mal was anderes als den Inhalt und den Ausdruck vorzugeben.
Wie gesagt, ich bin dafür dass sich jeder so ausdrücken können soll, wie er will. Nur halt bitte nicht anderen aufdrücken – das betrifft sowohl die Befürworter als auch die Gegner des Genderns.
Mein Punkt ist: Dozenten und Arbeitgeber sind sehrwohl dazu berechtigt zu bestimmen dass in der Arbeit oder Kommunikation welche für sie erstellt werden bestimmte Richtlinien eingehalten werden sollen. Wenn die nicht wollen dass du Leute mit “Hey Alter” ansprichst ist das genau so legitim wie die Vorgabe von genderneutralen Formulierungen oder die Verwendung einer Geschäftssprache wie Englisch.
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
Einsprache dagegen kannst du erheben wenn die Vorgaben diskriminierend sind, z.b wenn Weltraumbewohner als Skinnies bezeichnet werden sollen. Der Verlust eines Privilegs aber ist keine Diskriminierung.
doch noch mal was anderes als den Inhalt und den Ausdruck vorzugeben.
Wenn (Nicht-)Gendern für dich “Inhalt” darstellt, dann stellen korrekte und oft nach hochgradig individueller Vorgabe erstellte Quellenangaben ja wohl auch “Inhalt” dar. Oder das Einhalten der (neuen) deutschen Rechtschreibung.
genau das was sich bisher alle nicht-männlichen Mitarbeitenden haben gefallen lassen müssen
Jemand fühlt sich in seiner Persönlichkeit verletzt, wenn das generische Maskulinum benutzt wird: “SKANDAL, das muss sofort geändert werden! Generisches Maskulinum bei strafe verbieten!”
Jemand fühlt sich in seiner Persönlichkeit verletzt, wenn er mit Mitarbeiter_innen angesprochen wird: “Soll er sich halt nicht so anstellen, der Idiot.”
Irgendwas funktioniert hier nicht.
Kann dir auch sagen was: deine Logik.
Niemand “verlangt das generische maskulinum bei strafe zu verbieten sei”. Und “sofort ändern” ist auch leicht übertrieben. An dem kauen wir jetzt schon Jahrzehnte rum.
Aber um’s mal in einfacher Sprache zu auszudrücken: als “unbedeutende Abweichung” bezeichnet zu werden ist nicht das Gleiche wie nicht mehr “massgebender Standard” bezeichnet zu werden.
Weil er gegenderte Mails erhält den Konzern verklagen… das muss ein richtig angenehmer Arbeitskollege sein…
Kann mir gut vorstellen, dass der am Stammtisch schon genug Zuspruch hatte dann halt mit so einer Aktion allen mal seine dicken Eier zeigen wollte. Wir groß seine Bubble tatsächlich ist und wieviel Rückhalt er aus dieser bekommt, wird er ja nun erfahren. Ich vermute mal, die meisten der anderen, die mit ihm zusammen bei einem Bier rummeckern, interessiert es nicht ansatzweise in dem Grad, dass sie dafür ihren Arbeitsplatz verbrennen würden.
Ich kann es verstehen, wenn man kein Verständnis für Gendersprache hat und genervt davon ist, aber wie zum Teufel kann einem das so wichtig sein, dass man sich deswegen so einen Stress gibt? Das ist schon ungeheuerlich.
Stell dir vor, wie unglücklich du sein müsstest und wenige los in deinem Leben sei - damit du so nen Scheiss anfängst.
Die Leute sind extrem tief im Sumpf drin und haben sich eine Echo Kammer eingerichtet, die sie permanent mit memes über eine „woke Agenda“ eindeckt.
Die sehen ernsthaft Deutschland gefährdet dadurch. Komplett an der Realität vorbei, leider kenne ich einige von solchen Leuten …
Da stellt sich die Frage, wie wir es als Gesellschaft schaffen, solche verlorenen Seelen wieder zurück in die Realität zu holen.
Einfach wird es nicht. Die meisten benutzen das wahrscheinlich, um etwas unangenehmes in ihrem Leben zu kompensieren, aber was das ist hängt wohl stark von der Person ab.
Wahrscheinlich wird das noch eine Generation dauern, bis wir einen vernünftigen Umgang mit dem Internet hinkriegen.
So ein Betamale. Wer klagt denn gegen den Konzern weil er Mitarbeiter_innen schreiben soll.
Das hat richtige “du kannst mich verprügeln, aber mein Vater verklagt dich dann” vibes.Ist wohl sogar so, als hätte er geklagt, weil andere ihm E-mails schreiben, in denen Gender-gap genutzt werden. Noch nicht mal, weil er es benutzen soll.
Er hatte gefordert, Audi solle ihm keine Mails, Mailanhänge und Präsentationen mit diesen sogenannten Gender-Gaps mehr zuschicken - und bei Verstößen 100 000 Euro zahlen.
Zitat aus einem SZ-Artikel
Der macht sich so eine Arbeit weil er getriggert wurde. Größter Beta. Nicht basiert und gar nicht gepillt.
Wenn du noch mal von “alpha” und “beta males” sprichst, schickt mein Anwalt dir einen Essay zum Thema Grindset.
Sigmamale Grindset?
Andere schreiben tausende Twitterbeiträge, weil sie aus der anderen Richtung getriggert wurden.
Twitter? In welchem jahr lebst du denn alter Mann
Ich mag halt gute Comedy.
Diesem Verhalten nach zu Urteilen scheint mir die Person zu instabil für Beta. Ich vermute daher, er ist noch in der Alpha.
Nein, Alphamales Gendern korrekt oder entgendern sogar nach Phettberg.
Sigmamales sprechen ganz ohne Pronomen.Mein Kommentar war in Anlehnung an Softwareentwicklung-Zyklen. In der Alpha-Phase kann die Software schon von nicht-Entwicklern getestet werden, ist aber tendenziell noch instabil und kann komplett kaputtes Verhalten zeigen. Danach kommt die beta-Version, dann der release candidate (rc) und danach der stable release.
Muss ja niemand so fomulieren. Wenns einem nicht passt, kann man es ja ruhig weglassen.
Nicht im beruflichen Kontext. In manchen Unternehmen und Behörden wird das verpflichtend vorgegeben, selbst in der internen Kommunikation. (Quelle: eigene Erfahrung)
Ahje. Interessant.
deleted by creator
Mitarbeiter_innen und _außen
Warum muss sowas diktiert werden? Absolut albern - von allen Seiten.
deleted by creator
nur eine Seite diktiert hier…
Warum muss sowas diktiert werden?
Was ist denn hier diktiert worden?