Der VW-Mitarbeiter, der Audi auf Unterlassung verklagt hatte, weil er Gender-Formen mit Unterstrich ("Kolleg_innen") benutzen sollte, ist nun final abgeblitzt.
Und sobald eine Person ernsthaft ihren Arbeitgeber auf 100.000€ pro nicht-gegenderte E-Mail verklagt, werden wir uns auch darüber lustig machen. Viel Spaß ein ebenso radikal dümmliches Beispiel auf der anderen Seite zu finden.
Das sind zwar reißerische Überschriften, aber die Artikel enthalten irgendwie nicht viel um das zu stützen.
1: Laut Artikel sind der Uni Kassel keine Beschwerden zugekommen
2: Die Bahn muss neben Herr und Frau auch eine neutrale Anrede (wie z.B. einfach Vor- und Zuname) anbieten, hat nichts mit gegenderter Sprache zu tun
3 und 4: paywall
5: Artikel spricht vom Leitfaden, welcher gendergerechte Sprache empfiehlt, aber explizit keine Sanktionen vorsieht, und sonst „nur“ von Drohungen einzelner Dozenten, die auch sonst auf viele weisen Bullshit bewerten können und tun
6: Der Artikel hier spricht explizit davon, dass es KEINE Strafe für die Nichteinhaltung gab
Im Diktat muss man sich an den Text der diktiert wird halten, das ist klar, wird sicherlich am wenigsten kritisiert.
Das hingegen ist eine krasse Einschränkung:
Wegen dieser Vorbildwirkung hat das Ministerium nun ein Verbot für Genderformen in schriftlicher Kommunikation erlassen – für die Verwaltung und das Schulamt, aber auch für Vereine, Stiftungen und Verbände, mit denen das Kultusministerium gemeinsam nach außen auftritt.
Wenn ich mir vorstelle auf Arbeit wir würden unseren Kooperationspartnern vorschreiben wollen wie sie zu kommunizieren haben…
Und das ist es, was mich am Gendern bzw. dessen Anhängern stört. Lasst die Leute doch sprechen und schreiben, wie sie es wollen. Der gesellschaftliche Konsens wird sich dann durchsetzen. Dauert zwar noch ein paar Jahre, aber dann ist das halt so.
Das lustige ist ja, dass es bei dieser Klage gar nicht darum ging, dass er gezwungen wurde den Leitfaden anzuwenden sondern dass andere den Leitfaden angewendet haben und ihn nicht mehr mit seiner bevorzugten Bezeichnung angeschrieben haben - genau das was sich bisher alle nicht-männlichen Mitarbeitenden haben gefallen lassen müssen. Er verwechselt den Wegfall eines Privilegs mit dem Umstand der Diskriminierung.
Bezüglich den Schulen: OMG. Die hatten wohl noch nie n Dozenten der etwas auf seine eigene Art haben wollte. Wenn’s irgend nen Scheiss wäre wie vorgegebene Schriftart, Zeilenabstand oder sonst ein nixbedeutendes Detail käme es nie in die Schlagzeilen weil es allen klar ist dass die Arbeit halt gemäss Anforderungen abzuliefern ist. Aber es ist jetzt halt Gender-neutrale Sprache und damit kann man schön Outrage-Baiten.
vorgegebene Schriftart, Zeilenabstand oder sonst ein nixbedeutendes Detail käme es nie in die Schlagzeilen
Weil es wie du selbst sagst nicht bedeutend ist. Die Gestaltung und den Aufbau – mit Blick auf Standardisierung und Verständlichkeit – vorzugeben ist halt doch noch mal was anderes als den Inhalt und den Ausdruck vorzugeben.
Wie gesagt, ich bin dafür dass sich jeder so ausdrücken können soll, wie er will. Nur halt bitte nicht anderen aufdrücken – das betrifft sowohl die Befürworter als auch die Gegner des Genderns.
Mein Punkt ist: Dozenten und Arbeitgeber sind sehrwohl dazu berechtigt zu bestimmen dass in der Arbeit oder Kommunikation welche für sie erstellt werden bestimmte Richtlinien eingehalten werden sollen. Wenn die nicht wollen dass du Leute mit “Hey Alter” ansprichst ist das genau so legitim wie die Vorgabe von genderneutralen Formulierungen oder die Verwendung einer Geschäftssprache wie Englisch.
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
Einsprache dagegen kannst du erheben wenn die Vorgaben diskriminierend sind, z.b wenn Weltraumbewohner als Skinnies bezeichnet werden sollen. Der Verlust eines Privilegs aber ist keine Diskriminierung.
Dozenten und Arbeitgeber sind sehrwohl dazu berechtigt zu bestimmen dass in der Arbeit oder Kommunikation welche für sie erstellt werden bestimmte Richtlinien eingehalten werden sollen.
Absolut dafür, dann bitte aber grammatikalisch und orthografisch korrekt. Von mir aus “Liebe Mitarbeitende” anstatt “Liebe Mitarbeiter_innen”.
doch noch mal was anderes als den Inhalt und den Ausdruck vorzugeben.
Wenn (Nicht-)Gendern für dich “Inhalt” darstellt, dann stellen korrekte und oft nach hochgradig individueller Vorgabe erstellte Quellenangaben ja wohl auch “Inhalt” dar. Oder das Einhalten der (neuen) deutschen Rechtschreibung.
genau das was sich bisher alle nicht-männlichen Mitarbeitenden haben gefallen lassen müssen
Jemand fühlt sich in seiner Persönlichkeit verletzt, wenn das generische Maskulinum benutzt wird: “SKANDAL, das muss sofort geändert werden! Generisches Maskulinum bei strafe verbieten!”
Jemand fühlt sich in seiner Persönlichkeit verletzt, wenn er mit Mitarbeiter_innen angesprochen wird: “Soll er sich halt nicht so anstellen, der Idiot.”
Niemand “verlangt das generische maskulinum bei strafe zu verbieten sei”. Und “sofort ändern” ist auch leicht übertrieben. An dem kauen wir jetzt schon Jahrzehnte rum.
Aber um’s mal in einfacher Sprache zu auszudrücken: als “unbedeutende Abweichung” bezeichnet zu werden ist nicht das Gleiche wie nicht mehr “massgebender Standard” bezeichnet zu werden.
Der Satz ist Gold.
Das heißt im Umkehrschluss, dass es auch kein Recht für Befürworter der Gendersprache gibt, von Nicht-Gendersprache “in Ruhe gelassen zu werden”.
Und sobald eine Person ernsthaft ihren Arbeitgeber auf 100.000€ pro nicht-gegenderte E-Mail verklagt, werden wir uns auch darüber lustig machen. Viel Spaß ein ebenso radikal dümmliches Beispiel auf der anderen Seite zu finden.
Gegen den eigenen Arbeitgeber zu klagen ist immer dumm, klar. Aber die Gender-Befürworter müssen das gar nicht, da sie eh schon “gewonnen” haben.
Nur um auf die Schnell mal ein paar Quellen bei 3-Sekündiger Websuche zu verlinken.
Das sind zwar reißerische Überschriften, aber die Artikel enthalten irgendwie nicht viel um das zu stützen.
1: Laut Artikel sind der Uni Kassel keine Beschwerden zugekommen
2: Die Bahn muss neben Herr und Frau auch eine neutrale Anrede (wie z.B. einfach Vor- und Zuname) anbieten, hat nichts mit gegenderter Sprache zu tun
3 und 4: paywall
5: Artikel spricht vom Leitfaden, welcher gendergerechte Sprache empfiehlt, aber explizit keine Sanktionen vorsieht, und sonst „nur“ von Drohungen einzelner Dozenten, die auch sonst auf viele weisen Bullshit bewerten können und tun
6: Der Artikel hier spricht explizit davon, dass es KEINE Strafe für die Nichteinhaltung gab
Stimmt, schon bescheuert wenn da Vorgaben gemacht werden, richtig?
Naja gut, im Diktat sollte das ja auch so sein, es sei denn, es wurde “SchülerInnen” mit Glotisschlag diktiert, dann wäre “Schüler” ja auch falsch.
Im Diktat muss man sich an den Text der diktiert wird halten, das ist klar, wird sicherlich am wenigsten kritisiert.
Das hingegen ist eine krasse Einschränkung:
Wenn ich mir vorstelle auf Arbeit wir würden unseren Kooperationspartnern vorschreiben wollen wie sie zu kommunizieren haben…
Und das ist es, was mich am Gendern bzw. dessen Anhängern stört. Lasst die Leute doch sprechen und schreiben, wie sie es wollen. Der gesellschaftliche Konsens wird sich dann durchsetzen. Dauert zwar noch ein paar Jahre, aber dann ist das halt so.
Das lustige ist ja, dass es bei dieser Klage gar nicht darum ging, dass er gezwungen wurde den Leitfaden anzuwenden sondern dass andere den Leitfaden angewendet haben und ihn nicht mehr mit seiner bevorzugten Bezeichnung angeschrieben haben - genau das was sich bisher alle nicht-männlichen Mitarbeitenden haben gefallen lassen müssen. Er verwechselt den Wegfall eines Privilegs mit dem Umstand der Diskriminierung.
Bezüglich den Schulen: OMG. Die hatten wohl noch nie n Dozenten der etwas auf seine eigene Art haben wollte. Wenn’s irgend nen Scheiss wäre wie vorgegebene Schriftart, Zeilenabstand oder sonst ein nixbedeutendes Detail käme es nie in die Schlagzeilen weil es allen klar ist dass die Arbeit halt gemäss Anforderungen abzuliefern ist. Aber es ist jetzt halt Gender-neutrale Sprache und damit kann man schön Outrage-Baiten.
Weil es wie du selbst sagst nicht bedeutend ist. Die Gestaltung und den Aufbau – mit Blick auf Standardisierung und Verständlichkeit – vorzugeben ist halt doch noch mal was anderes als den Inhalt und den Ausdruck vorzugeben.
Wie gesagt, ich bin dafür dass sich jeder so ausdrücken können soll, wie er will. Nur halt bitte nicht anderen aufdrücken – das betrifft sowohl die Befürworter als auch die Gegner des Genderns.
Mein Punkt ist: Dozenten und Arbeitgeber sind sehrwohl dazu berechtigt zu bestimmen dass in der Arbeit oder Kommunikation welche für sie erstellt werden bestimmte Richtlinien eingehalten werden sollen. Wenn die nicht wollen dass du Leute mit “Hey Alter” ansprichst ist das genau so legitim wie die Vorgabe von genderneutralen Formulierungen oder die Verwendung einer Geschäftssprache wie Englisch.
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
Einsprache dagegen kannst du erheben wenn die Vorgaben diskriminierend sind, z.b wenn Weltraumbewohner als Skinnies bezeichnet werden sollen. Der Verlust eines Privilegs aber ist keine Diskriminierung.
Absolut dafür, dann bitte aber grammatikalisch und orthografisch korrekt. Von mir aus “Liebe Mitarbeitende” anstatt “Liebe Mitarbeiter_innen”.
Wenn (Nicht-)Gendern für dich “Inhalt” darstellt, dann stellen korrekte und oft nach hochgradig individueller Vorgabe erstellte Quellenangaben ja wohl auch “Inhalt” dar. Oder das Einhalten der (neuen) deutschen Rechtschreibung.
Jemand fühlt sich in seiner Persönlichkeit verletzt, wenn das generische Maskulinum benutzt wird: “SKANDAL, das muss sofort geändert werden! Generisches Maskulinum bei strafe verbieten!”
Jemand fühlt sich in seiner Persönlichkeit verletzt, wenn er mit Mitarbeiter_innen angesprochen wird: “Soll er sich halt nicht so anstellen, der Idiot.”
Irgendwas funktioniert hier nicht.
Kann dir auch sagen was: deine Logik.
Niemand “verlangt das generische maskulinum bei strafe zu verbieten sei”. Und “sofort ändern” ist auch leicht übertrieben. An dem kauen wir jetzt schon Jahrzehnte rum.
Aber um’s mal in einfacher Sprache zu auszudrücken: als “unbedeutende Abweichung” bezeichnet zu werden ist nicht das Gleiche wie nicht mehr “massgebender Standard” bezeichnet zu werden.