Vorstandschefs schimpfen gerne über die Politik. Über ihr eigenes Versagen sprechen sie eher ungern. Dabei ist die Mittelmäßigkeit in vielen Chefetagen längst ein Risiko für den Standort Deutschland.

Das Wehklagen über den Standort Deutschland gehört seit Monaten zum Standardelement der Reden von Unternehmensführern: Die Energiepreise zu hoch, die Bürokratie überbordend, die Politiker unfähig. Nur über eines sprechen sie eher ungern: ihre eigenen Fehler. Es ist schließlich immer einfacher, Probleme mit “den Umständen” zu begründen. Die Politik aber ist nicht das einzige Standortrisiko, auch viele Konzernlenker in Deutschland gehören dazu: Sie verschlafen die E-Mobilität, stürzen sich in riskante Übernahmen oder setzten viel zu lange auf russisches Gas, statt ihre Lieferanten zu diversifizieren. Ist womöglich das Versagen in den Chefetagen der wahre Grund für Deutschlands Abstieg?

[…]

  • muelltonne@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    9
    ·
    6 months ago

    Die Unternehmen haben sich ja auch wunderbar darin eingerichtet, dass sie im Notfall dann vom Staat gerettet werden. Und dass den Verantwortlichen beruflich selten etwas passiert und selbst wenn, haben sie in den Jahren vorher schon mehrere Millionen verdient und können den Rest ihres Lebens gemütlich chillen. Klar kann man dann auch nach 2014 noch fleißig in Russland investieren, gut Geld verdienen und dann 2022 völlig überrascht nach Staatsknete rufen, weil man das nicht hätte ahnen können. Kluges Wirtschaften ist das nicht.