• letmesleep@feddit.de
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    1 year ago

    Stimmt.

    Aber interessanterweise sieht man in den Zahlen keinen Effekt von Gleichstellung.

    Nach den Zahlen unten ist z.B. Saudi Arabien - weitaus theokratischer als die Türkei - für Frauen um ein Vielfaches sicherer als Island* und Finland, die in Gleichstellungsindizes meist oben stehen.

    https://data.worldbank.org/indicator/VC.IHR.PSRC.FE.P5 https://en.wikipedia.org/wiki/Global_Gender_Gap_Report

    Das einzige, was ich aus den Zahlen lesen kann, ist dass es eine Korrelation mit der Mordrate insgesamt gibt und dass sich die Zahl der ermordeten Männer annährt, wenn die Mordrate insgesamt niedrig ist.

    *eigentlich zu klein für signifikante Zahlen

    • CookieJarObserver@sh.itjust.works
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      1 year ago

      Naja, es geht nicht nur um morde sondern die allgemeinen Behandlung und den Stand der Frauen, die Türkei ist halt grundsätzlich instabil im moment, bei Finland und Island weiß ich es nicht, ich kann mir aber bei island vorstellen das es da deswegen so ist, weil die halt nur eine hand voll leute haben, wenn da mal was passiert schlägt sich das halt extrem auf die Statistik aus.

      (und ich glaube ehrlich gesagt den zahlen aus saudi Arabien nicht wirklich)

      • letmesleep@feddit.de
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        1 year ago

        Okay eigentlich hatte ich den Kommentar gelöscht, weil das Thema ist, bei dem man ganz leicht missverstanden werden kann und ich nicht versehentlich eine Streit vom Zaun brechen möchte. Aber da du freundlich bist…

        Woarauf ich hinaus wollte, ist dass die Zahl der Femizide keine Verbindung zur Geschlechtergerechtigkeit zu haben scheint.

        Island ist in der Tat kein guter Vergleich (das war eine Tote (edit: vergessen nur die Hälfte zu zählen) ) und Saudi Arabien muss wirklich nicht stimmen, aber man kann diese Effekte auch innnerhalb Europas sehen. Finland und Schweden haben immer noch deutlich mehr Femizide als z.B. Polen (also ein Land, in dem gerade Frauen sterben, weil Abtreibungen komplett verboten sind).

        Ein ähnliche Bild ergibt sich auch (zumindest in den USA und Australien), wenn sich die Umstände und der Morde ansieht. Die meisten Frauen werden in Beziehungstaten getötet, vor allem von derzeitigen oder ehemaligen romantischen Partnern. Auf die gesamte Bevölkerung betrachtet ist dieses Risiko für Frauen deutlich größer. Allerdings ist der relevante Faktor da das Geschlecht des Täters. Männer begehen um ein Vielfaches häufiger Morde an ihrem/ihrer Partner:in, aber ein schwuler Mann hat sogar ein höheres Risiko ermordet zu werden als eine Heterofrau (und Lesben sind wie immer am sichersten). Die Tatmotive scheinen sich da auch nicht großartig zu unterscheiden. Eifersucht etc. führen bei Männern manchmal zu Gewalt.

        Alles in allem erscheint es mir also sehr fraglich, ob es wirklich einen Erkenntnisgewinn bringt, Morde nach dem Geschlecht des Opfers zu kategorisieren. Das Geschlecht des/der Täterin ist schon deutlich interessanter.