• tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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    1 year ago

    Finde das schwierig, es von außen als “sich gemütlich machen” und “ökonomisches kalkül” zu bewerten.

    Zur Realität gehört auch, dass Haustiere i.d.R. eine erheblich längere Lebenszeit haben, als wenn sie in der freien Natur leben würden.

    Die Katze meiner Eltern wurde z.B. mit 19 Jahren eingeschläfert. Kurz vor dem vollständigen Nierenversagen, blind und kaum in der Lage sich vom Wohnzimmer in die Küche und zurück zu begeben und sichtbar unter großen Qualen leidend. Es war klar, dass der Körper einfach am biologischen Limit war. Wir können nur begrenzt mit den Tieren kommunizieren, und komplexe Kozepte, wie z.B. Chemotherapie sind einem Hund oder einer Katze einfach nicht vermittelbar. D.h. wir müssen die schwere Entscheidung treffen, was das Leid des Tieres insgesamt verringert. Und täglich zum Arzt geschleppt und mit Medikamenten vollgepumpt zu werden, sind für Tiere wahrscheinlich deutlich traumatischer als für Menschen, weil sie das nicht rational als Notwendigkeit verarbeiten können.

    Schließlich muss man beim ökonomischen Kalkül auch die Frage zwischen Leisten wollen und Leisten können stellen. So ein Tier kostet im Unterhalt vielleicht 100 € für den Tierarzt und nochmal 300 € im jahr für Futter, wobei sicherlich auch Leute das vierfache davon ausgeben. Wenn dann eine schwierige Operation mit ungewissem Ausgang mal eben 1.000 € kostet, übersteigt das auch bei vernünftiger Versorgung der Tiere häufig das verfügbare Budget.

    • aksdb@feddit.de
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      1 year ago

      Und täglich zum Arzt geschleppt und mit Medikamenten vollgepumpt zu werden, sind für Tiere wahrscheinlich deutlich traumatischer als für Menschen, weil sie das nicht rational als Notwendigkeit verarbeiten können.

      Und Diagnostik ist auch schwerer. Die ist bei Menschen schon schwierig, aber da kann man durch Kommunikation schon noch ein paar Dinge eingrenzen. Allein rauszubekommen, “wo” genau das Problem liegt, kann bei Tieren schwierig sein.

      Wenn außen was weh tut, kriegt man das durch beobachten, rumprobieren und Reaktion abwarten mit. Aber bei irgendwelchen inneren Problem wird’s sieht’s schon anders aus. Ein Mensch kann erklären, dass er sowas wie Panikattacken kriegt, kann eventuell schon bestimmte Auslöser eingrenzen, sich zu Tageszeiten äußern usw. Das Haustier ist halt einfach durch den Wind und verhält sich komisch und man hat im Zweifel keinen Ansatz, da was einzugrenzen.

      Irgendwo bei dieser Diskussion kommt man sicher auch zur Frage der Sterbehilfe bei Menschen. Aber da geh’ ich jetzt erstmal bewusst nicht hin.