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  • Über Nacht ein marodes und über Jahrzehnte kaputtgespartes Schienennetz und Bahnsystem erweitern und per ordo mufti zuverlässiger machen?

    Du hast realistisch gesagt… also wie wäre es mit der realistischen Lösung. Verdammt nochmal überhaupt mal anzufangen. Ach nein, wir müssen ja sparen, um mehr Autobahnen bauen (wehrt sich Berlin immer noch gegen die A100 aber gebaut werden muss die halt trotzdem?) und irgendwelche Phantasie-eFuels fördern zu können. Also wird genau gar nichts repariert oder erweitert und die Bahn bekommt kaum das, was nur für den Erhalt benötigt wird.

    (PS: Und bei der anderen Ausweichoption zur Straße sieht’s sogar noch düsterer aus, obwohl Ausbau von Schifffahrtswegen auch geplant war…)

    Strukturwandel funktioniert aber nunmal nicht mit “Ach, lassen wir’s mit minimalen Änderungen einfach mal so laufen, da wird schon ein Wunder vom Himmel fallen.”. Wir haben auch schon ein paar Monate nichts von Flugtaxis oder irgendeiner anderen völlig hirnverbrannten…oh, Entschuldigung… technologieoffenen Idee gehört. Die werden unser Verkehrsproblem sicher magischerweise lösen.

    Was ist eigentlich schlimm daran, die Welt wenigstens etwas zu verbessern? Wieso muss es immer der große Wurf sein? Wieso kann man kleine, richtige Schritte nicht würdigen und darauf aufbauen?

    Also gut, ich beiße an: Welche kleinen Schritte soll ich denn würdigen? Das 9€ Ticket, das gezielt für die Sommermonate eingeführt wurde, wo es seine angeführte Aufgabe als Pendlerentlastung maximal schlecht erfüllen konnte. Aber zur Abschreckung, weil in der Zeit viele Züge durch Urlauber eh überlaufen sind, war es natürlich ideal.

    Nur leider hat selbst diese Abschreckung nicht gut genug funktioniert, also musste man erstmal fast ein weiteres Jahr mit Hadern und Zaudern ob der Kosten und Machbarkeit verschwenden. Böse Zungen würden behaupten, es war einfach langwierig den preislichen Sweetspot zu finden, bei dem es nicht völlig absurd wirkt aber genau dem armen Teil der Bevölkerung nicht hilft. Weil die eben nicht einfach so 50€ im Monat entbehren können, um nach und nach mehr öffentliche Verkehrsmittel als Auto zu fahren, andererseits aber natürlich auch nicht ganz aufs Auto verzichten können. Dafür reicht die Zuverlässigkeit nicht. Exakt dieser graduelle Umstieg nach und nach ist aber die einzig realistische Option. Womit das 49€ Ticket dann wohl raus ist. (Ich ignoriere auch mal all den anderen Murks, wie z.B. die Notwendigkeit eines Abos, in vielen Fällen auch noch der passenden smartphone-App… Wie kann man deutlicher klarstellen, für wen das nciht gedacht ist?)

    Was mich dann zum nächsten Punkt bringt. Welche kleinen, richtigen Schritte gab es denn in der Zeit beim Ausbau der Bahn, bei der Verbesserung, bei der Reparatur maroder Strecken, um den Bahnverkehr zuverlässiger zu machen? Ohh… da war ja was. Aber lasst uns lieber feiern, dass Deutschland jetzt dank massiver Steigerungen schon fast soviel in die Schiene investiert um euroweit in die Top10 zu kommen. Ich glaube, wir haben schon fast Italien überholt… Oh, und das ganze auch nur, weil der bereits 2020 beschlossene Anstieg der Eigenkapitalerhöhung der Bahn erst später ausgezahlt und mit verrechnet wurde. Tja, da haben wir wohl langfristig keine Chance uns mit all den reicheren EU Ländern zu messen…

    Aber okay. Ich will fair sein. Die im Koalitionsvertrag ersprochene höhere Investition in Schiene statt Straße haben sie immerhin so gerade eben hinbekommen. Oh? Was? Auch nur durch Lügen, in dem alle Planungskosten bei der Straße extern behandelt aber bei der Schiene mit in die Gesamtkalkulation aufgenommen werden? Die Summer für Investitionen in Schienenverkehr werden übrigens auch 2023 und 2024 nicht steigen. Das steht schon so im Haushaltsplan. Da fallen dann halt nur noch zusätzlich die Extrasummen (Kapitalerhöhung, Reste der Coronahilfe etc.) wieder weg.

    Bin ich froh, dass das wenigstens nicht die einzige Aufgabe des Verkehrsministeriums ist und sich wenigstens bei der Digitalisierung… ach, fuck…



  • Ich glaube/hoffe dass die Umfragen gerade eher durch Protest so aussehen

    Das spielt aber absolut keine Rolle. Denn es ist kein Protest gegen tatsächliche Fakten, sondern gegen die Phantasie-Probleme, die von der rechten Presse erfunden werden (siehe Heizungsgesetz, wo Monate gegen Dinge argumentiert wurde, die nie im Gesetz standen, oder imaginärer “Gender-Pflicht”, die (wie überhaupt das gesamte Thema) primär nur in AfD Tweets und Facebook-Nachrichten existiert, während die AfD -unter Mithilfe der CDU- als einzige tatsächlich Sprechverbote einführen, nämlich das Verbot zu gendern).

    Wenn rechtsextreme Propaganda tatsächlichen Fakten zum Trotz die Diskussion beherrscht, ist es völlig egal, aus welchen Grund die Menschen, bei denen die Gehirnwäsche gewirkt hat, AfD wählen.





  • The shopping cart test for a community. […] Culture is learned from your peer group.

    Perfect example… Germany universally has this deposit system for their shopping carts but bypassed the handling and inserting of a coin into the cart at the height of covid.

    Since then I have barely seen any reversal there. People still return their carts although they don’t need to get their coin back where the system is still disabled. Or they just conveniently forget to use the system and still bring their carts back without locking them there where the system is operational again.

    The actual deposit was basically only needed for the learning phase. After this it just works automatically.




  • Und sie machen fröhlich weiter…

    Zitat aus der Einleitung des Sommerinterviews mit Ricarda Lang heute:

    “Eigentlich wollten sich die Grünen vom Debakel des Heizungsgesetzes erholen, doch auch im Urlaub hagelt es eine Hiobsbotschaft nach der anderen für die Partei: Die Wirtschaft schmiert ab, dem Land laufen die Betriebe davon und den Grünen die Wähler.”

    (Nochmal zur Erinnerung an die Realität: Grüne bei der Bundestagswahl: 14,8%, Grüne in den Umfragen jetzt, 21 Monate später (gewichteter Durchschnitt aller aktuellen Umfragen): 14,4%… Oh, welche Wählerflucht. Währenddessen haben SPD und FDP im selbem Zeitrraum siet der Wahl 30, respektive 40 Prozent ihrer Stimmen verloren.)



  • Wahrscheinlich -auch wenn das natürlich nur meine persönliche Meinung ist- ein vielseitiger Mix an Gründen: Die CDU war lange genug die führende Regierungspartei, um Einfluss auf Personalentscheidungen zu haben und ein gewisser Mr. Burns Verschnitt hat nunmal die Grünen zum Hauptgegner erklärt. Dann ist gerade die Tagesschau konzeptionell sehr auf Kurzzusammenfassungen ausgelegt; da geht tiefergehender Kontext schon von allein gern verloren, wenn man nicht aufpasst. Und auch wenn die öffentlich-rechtlichen nicht wie Privatsender direkt um Marktanteile kämpfen müssen, geht es denen letztendlich doch auch um Reichweite. Andere Nachrichten tun sich schon seit einiger Zeit auch nicht unbedingt hervor mit guter Recherche und Faktenchecks: Wenn etwas irgendwo berichtet wird, sicherheitshalber auch was zum Thema schreiben. Besser genauso falsch wie alle anderen liegen, als Klicks und Aufmerksamkeit verpassen.

    Kurzum: Nicht nur bei der Tagesschau (oder den öffentlich-rechtlichen im Allgemeinen) sind die tatsächlichen Gründe wohl vielfältig. Dafür ist der Mangel an Qualität samt dem braven Wiederholen vorhandener Narrative bei den meisten Medien leider zur Zeit sehr einheitlich.

    Wäre vielleicht interessant (aber wohl auch sehr aufwendig) zu sehen, wo das Thema “Grüne im Umfragetief” seinen Ursprung nahm. (Ich hab da durchaus meine Vermutung aber nicht die Ressourcen, um das zu prüfen.)



  • Ach sieh an… die inzwischen fast tägliche Desinformation der Tagesschau.

    1. Ja, wenn man bewußt den richtigen Zeitraum wählt ist Umfragetief faktisch nicht falsch. Schade nur, dass das nicht die Intetntion hier ist, sondern stattdessen das Märchen zu verbreiten, dass die Grünen -in Wahrheit seit der Bundestagswahl sehr konstant, die Stimmverluste liegen noch innerhalb der Fehlertoleranz der Umfragen- Stimmen verlieren, weil sie die armen Bürger überfordern…

    2. Und klar, das “Image als Verbotspartei” haben die Grünen selbstverständlich völlig auf Grund eigener Fehler (Zitat aus der Artikel: “Image der Verbotspartei: Einsicht in die eigenen Fehler der Grünen sieht anders aus”) und es gibt und gab keine gezielten Kampagnen (ja, mehrere unabhängig voneinander sogar - Grüße an dieser Stelle vorallem an die INSM…) mit dieser Verleumdung…

    Oh, Moment mal… hat die Tagesschau nicht früher mal über Fakten berichtet, statt sie bewußt zu unterschlagen und stattdessen so einen Schund zu schreiben?



  • Entgegen der häufig genannten Argumente gegen unseren Kapitalismus und den Wahn vom Wachstum (es gibt deutlich bessere Argumente dagegen…), ist das tatsächlich möglich und auch nicht völlig unrealistisch. Schließlich ist die Wirtschaft schon lange nicht mehr nur auf Rohstoffen und deren Weiterverarbeitung aufgebaut, sondern auch auf Service und Dienstleistungen, dem Wert von Forschung und Entwicklung, Wissen und Erfahrung etc.

    Wenn du hauptsächlich für Dienstleistungen bezahlst (lies: die Produktion weit mehr mit Recycling und Kreisläufen arbeitet als heute) ist konstantes Wachstum, bei konstanter (Ziel-)inflation und steigenden Löhnen in der Tat unproblematisch. Zwar auch nicht per se notwendig aber definitiv nicht unmöglich. Schwierig wird es, wenn man vom Verbrauch natürlicher Ressourcen ausgeht. Denn da sind einige definitv endlich.

    Aber wenn die uns ausgehen, haben wir schwerwiegendere Probleme als das Ende unseres Wirtschaftssystems… dann reden wir eher vom Ende unserer Existenzgrundlage.