Der Haushalt der Ampel führt nicht nur zu Konflikten im Inland. Er schadet auch der Solidarität mit der Ukraine und Deutschlands Rolle in der Welt.

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Die zwangsläufig ausbrechenden Verteilungskämpfe richten sich nämlich nicht gegen die Profiteure der Krisen, gegen die Reichen, die stärkere Lasten tragen könnten. Bevorzugt richten sie sich zum einen gegen die Armen, etwa gegen vermeintlich faule Bürgergeld-Berechtigte, und zum anderen gegen Aus­län­de­r*in­nen – wozu der Asylsuchende in Wanne-Eickel genauso zählen kann wie der Präsident der Ukraine oder die Radfahrerin in Lima. In der Sparpolitik lauert nicht nur eine Gefahr für die innere Verfasstheit der Bundesrepublik, sondern auch für ihr Engagement in der Welt.

[…]

So könnte es auch im Fall der Ukraine laufen. Zumindest die deutschen Konservativen stehen in der Frage zwar noch einigermaßen stabil. Die Solidarität ist aber auch hierzulande nicht unumstritten. Und falls zum Beispiel die Landwirte irgendwann in diesem Jahr die Frage stellen, warum die Bundesregierung für ihren Dieselrabatt kein Geld mehr hatte, für Generatoren in Kyjiw aber neue Kredite aufnimmt – dann kann man das als unmoralisch und geostrategisch kurzsichtig abtun. Überraschen sollte es aber niemanden.

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    10 months ago

    Wenn er einen Kompromissvorschlag macht, probt die FDP den Aufstand und macht daraus einen öffentlichen Streit! Oder willst du jetzt ernsthaft vorschlagen, dass Olaf Scholz den Streit öffentlich mit einem Kompromissvorschlag nach außen tragen soll, um den Streit nicht öffentlich zu machen? Das ergibt doch alles keine Sinn.

    Olaf Scholz, der intern ständig an Kompromissen arbeitet und dann durch öffentlichen Streit (üblicherweise initiiert von der FDP mit Unterstützung des Schundblattes) belohnt wird, ist der heutige Zustand. Wie kann das selbe Verhalten plötzlich die Lösung sein?

    • Manucode@feddit.de
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      10 months ago

      Die FDP wird so oder so versuchen, öffentlich rumzumäkeln. Indem Scholz zulässt, dass die FDP bei jedem Konflikt ihre Meinung zuerst in die Öffentlichkeit tragen kann, lässt er sie den Diskurs bestimmen und das Overton-Fenster festlegen. Sein Wort als Kanzler hat deutlich Gewicht, er könnte Konflikte durchaus einhegen, indem er die Lösung grob skizziert und Diskussionen auf die Details beschränkt.

      • Ooops@kbin.social
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        10 months ago

        So ergibt das ganze durchaus Sinn. Vorher klang das mit deinem “Einen Kompromissvorschlag machen, bevor es zum öffentlichen Streit kommt” halt eher so, als würde das nicht genau jetzt schon passieren.

        Als “Kompromissvorschläge öffentlich machen, ehe eine Seite mit Gestänker die Diskussion kapert” wirkt das gleich viel besser.