In der CDU beginnt das Ringen um die Deutungshoheit über den beachtlichen Wahlerfolg in Hessen. Die Kernfrage: War der Bundesvorsitzende dabei ein Störfaktor oder doch eher ein Grund für den Sieg.

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Merz reklamiert also den Hessen-Triumph auch für sich. Das ist mutig angesichts der Tatsache, dass die stark auf populistische Untertöne und den Frontalangriff auf die Grünen setzende bayerische CSU nach vorläufigen Zahlen rund 90 000 Stimmen an die AfD verlor, während die pragmatische Hessen-CDU nur eine kleinere vierstellige Zahl an Wählern an die AfD abgab. Das spricht jedenfalls nicht dafür, dass die CDU gut beraten wäre, auf Populismus und Kulturkampf zu setzen.

Es ist wohl eher so, dass Merz auch entgegen der Fakten mit einer Art rhetorischer Vorwärts-Verteidigung seine Position und seinen Führungsanspruch behaupten will. Die Richtungsdebatten wird er aber kaum eindämmen können. Zu offensichtlich sind die unterschiedlichen Auffassungen. Bezeichnend, dass CDU-Bundesvize Andreas Jung gegenüber unserer Zeitung betonte, dass der Erfolg der hessischen CDU vor allem „einem klaren Kurs der Mitte“ zu verdanken gewesen sei.

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  • Killing_Spark@feddit.de
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    9 months ago

    Ich würd dir soweit folgen: Die CDU und die AfD verstehen es besser von der Politik der Ampel zu profitieren als die Ampel selber. Ich glaube nicht, dass die Schlussfolgerung sein kann, dann weniger Ampelpolitik zu machen. Und ich hoffe, dass die Ampel das auch so sieht. Wenn man sich aber anhört was die FDP grade so raushaut bin ich mir da nicht so sicher.

    Da ist etwas die Zügel lockern angebracht um eine Schwarz-Blaue Regierung zu verhindern.

    Ich bin überzeugt, dass das nicht reichen würde. Alles was das erreichen würde wäre, dass sie keine neuen Wähler Gewinnen würden und ihre verbleibende Basis noch weiter abbaut.