In Bayern leisten sich noch vergleichsweise viele Landkreise und Kommunen ein eigenes Krankenhaus. Immer öfter reißen die Kliniken aber ein dickes Minus in die Kasse. Die Träger stoßen an ihre Grenzen. Loslassen wollen sie aber trotzdem nicht. Warum?
Jetzt mal rein logisch gedacht: Wenn eine Klinik rote Zahlen und Verluste schreibt, dann ist sie für einen Privatinvestor kein gutes Investment. Damit sich das für diesen Privatinvestor lohnt, muss er die Klinik irgendwie mit Sparmaßnahmen etc. wieder in die Gewinnzone bekommen. Wenn das aber möglich ist, gibt es wenig überzeugende Gründe, warum das für einen öffentlichen Träger nicht auch möglich sein sollte. Das müsste für den öffentlichen Träger sogar einfacher sein, weil er eben keine dicke Rendite braucht und auch sein Investment nicht wieder reinbekommen muss.
Hä aber Privatisierung hat doch immer gut funktionert. Wüsste jetzt kein öffentlichen Service der privatisiert wurde und dann den Bach runter gegangen ist.
/s
Oder auf einmal gar kein “Service” mehr war, lol.
Der öffentliche Träger hat aber vielleicht moralische Skrupel oder schlicht eine Satzung die solche ersetzt. Er hat weniger Steuerschlupflöcher und kann nicht an unseriöse Mittelsmänner Aufträge vergeben, die dann Teile der Aufgaben mit prekär Beschäftigten ausführen (Reinigung, Küche, Haustechnik …). Der öffentliche Träger mag auch gehindert sein unprofitable Erkrankungen einfach nicht mehr zu behandeln oder unprofitable Patienten gefährlich früh nach Hause zu schicken oder unnötige Behandlungen bei profitablen Patienten durchzuführen.
So ein öffentlicher Träger ist echt überall gehandikapt when es ums Profitmachen mit kranken Menschen geht.