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Cake day: July 7th, 2023

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  • Du streitest mit einem selbstgebauten Strohmann: Vor dir hat niemand angenommen, dass die Regierung durch den Aufruf zu Protesten jede andere Handlung gegen Rechtsextremismus ausschließt.

    Der Rechtsstaat muss jetzt zeigen, dass er gegen Rechtsextremismus robust ist. Unter anderem die laufende Absicherung der Justiz gegen Übernahmen durch rechtsextreme Landesregierungen zeigt, dass da was läuft. Gerade währenddessen ist es aber ungemein wichtig, auch die Mehrheitsgesellschaft auf den Kampf gegen Nazis einzuschwören.

    Und dazu muss dir träge Masse eben aktiviert sein. Die Teilnahme an Demos ist eine gute Aktivierung. Ich wage zu behaupten, dass Leute, die zur Teilnahme an Demos bewegt wurden, eher auch zu Wahlen gehen werden. Und wir brauchen in naher Zukunft wirklich jeden bisherigen Nichtwähler gegen Extremisten.



  • Unpopuläre Meinung:

    Religionslehre gehört in einem demokratischen Staat mit Religionsfreiheit zu den wichtigen Aufgaben der allgemeinen Schulbildung, damit eben nicht allein die organisierten Religionsgemeinschaften die alleinige Deutungshoheit im Leben religiöser Mitbürger haben. Dazu braucht es säkulare, staatlich und eben nicht von den Religionsgemeinschaften selbst ausgebildete Religionslehrer und ein fachwissenschaftlich erarbeitetes Curriculum, das alle großen (sprich: im Staatsvolk hinreichend häufig abgebildeten) Religionen nebeneinander gleich behandelt. Überkommen hingegen ist ein konfessionsgebundener Reli-Unterricht, wie er bisher bestand.







  • Und doch, es ist eine Schande, wenn man in diesen Sendern auftritt.

    Nein, ist es nicht. Und in Ermangelung über deine persönliche Empfindung hinausgehender Argumente lasse ich das gerne auch so stehen und wir schauen auf das Stimmungsbild dazu qua der Hoch- und Runterwählis zu unseren Kommentaren.

    Die wird damit niemanden erreichen und wenn sie Leute da erreicht, werden die das in den falschen Hals bekommen.

    Der Auftritt ist Publicity für die Bundesrepublik als politischer Partner der USA. Obwohl für Fox News das Max-Goldt-Zitat gilt, ist der Sender das mit Abstand weitreichendste unidirektionale Medium der Vereinigten Staaten. Baerbock sprach auf Gefühlsebene u. a. den Stolz des Publikums an.

    Deine Behauptung steht ohne inhaltliche Ausführung oder stützende Indizien im Raum. Wäre mir ja peinlich.


  • Man darf diplomatisches Kalkül unterstellen, also dass vom Außenministerium eine Annäherung an die USA als wertvoller als das Kuscheln vor Winnie dem Autokraten eingeschätzt wird. Diese Einschätzung ist hierzulande mehrheitsfähig und auch im Lichte unserer Verfassungswerte vertretbar.

    Ebenso ist es nicht nur die Aufgabe der Außenministerin, im Ausland auch Populisten und politisch Andersdenkende zu erreichen, sondern auch das erklärte Ziel dieser Reise nach Texas.

    Im Gegensatz zu Schoßhündchen von bona fide Faschisten und Diktatoren bezieht das Außenministerium unter Baerbock endlich international wieder Stellung für freiheitlich-demokratische Grundwerte. Eine Schande ist das beileibe nicht, sondern gelebter Verfassungsstolz, der auch deinem öffentlichen Gebaren hier gut stünde.


  • Seit 2016 habe ich die These vertreten, dass zwar die Ausgestaltung der AfD bedauerlich und besorgniserregend ist, aber die reine Existenz einer Partei, die die nationalkonservative Wählerschaft in Deutschland abbildet, ein Gewinn für unsere Demokratie ist. Meine Herangehensweise war, dass man die AfD in Regierungen lassen müsste, um vorzuführen, wie sie auch nicht besser als „das Establishment“ ist.

    Inzwischen muss ich aber eingestehen, dass das sehr offen nationalsozialistische Programm und Narrativ dieser Partei für jeden mündigen Bürger erkennbar verfassungswidrig sein muss. Wer aufgrund teilweiser Überschneidungen die AfD zu wählen bereit ist, muss gezwungenermaßen bewusst entscheiden, dass er eine Partei an der Macht sehen will, die unser Grundgesetz und die FDGO freiheraus ablehnt.

    Da darf man als freiheitlicher Staatsbürger nicht mit Nachsicht und Verständnis reagieren. Das gehört verurteilt. Die Einsicht und das Einlenken müssen der gereichten Hand vorausgehen, wenn es um so basale und fundamentale Prinzipien unseres Staates geht.