German trans woman (female pronouns) pursuing a cryptography-PhD in the Netherlands.

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  • Ich mach mich nicht lustig.

    Du vielleicht nicht, du nimmst es nur nicht ernst, aber die Sendung um die es hier geht hat sich definitiv darüber lustig gemacht.

    Meine Beispiele sollten verdeutlichen, dass das eine mit Macht zu tun hat, also strukturell ein Problem ist und das andere individuelle Erfahrungen sind.

    Nach der Logik wäre ein rassistisch motivierter Angriff durch einen einzelnen Bürger der keine besonderen politischen Einfluss hat kein Rassismus, weil der Täter ja keine besondere Macht hatte.

    Du wirfst hier Rassismus und die Unterform des systemischen Rassismus zusammen. Rassistische Strukturen in der Polizei oder weitreichende rassistische Einstellungen von Vermietern sind Beispiele für die Unterform, der obige Angriff hingegen ist rassistisch aber in der Regel nicht systemisch.

    Und niemand würde Roma allen ernstes zur dominanten Mehrheitsgesellschaft zählen, sodass sie nicht von Rassismus bedroht wären. Natürlich sind das rassifizierte Menschen, auch wenn sie weiße Hautfarbe haben.

    Aka: Sie sind weiß und trotzdem Opfer von Rassismus. Was wiederum die Idiotie des Rassismus aufzeigt, weil man selbst wenn man an aussehensbasierte „Rassen“ glaubt, gerade Roma und die meisten europäischen Juden schlicht weiß sind. Aber wir haben ja sogar Rassismus gegen Polen…

    Das ist ja der Aspekt in der Definition “weiß”. Da geht es nicht um Hautfarbe, da geht es um gesellschaftliche Vormachtstellung.

    Und DAS ist eine rassistische Definition. Weiße mögen insbesondere in Europa und Teilen der Amerikas und Asiens die gesellschaftliche Vormachtstellung haben, aber das ist eben nicht universell und vielerorts einfach deutlich komplexer. Wenn du eine Gruppe die eine gesellschaftliche Vormachtstellung hat meinst, dann schreib das auch aus. Alles andere zeigt nur, dass du selbst rassistische Stereotype verbreitest, es aber okay findest, weil deine ja vermeintlich progressiv sind.

    Deswegen braucht man für die individuellen Beispiele andere Begriffe wie Beleidigung oder so, denn Rassismus ist es nicht. Dafür fehlt die strukturelle Dimension.

    Dein Problem ist, dass du Definitionen verwendest, bei denen es sich um politische Kampfbegriffe handelt die im Widerspruch zu den außerhalb deiner Blase universell anerkannten Begriffsbedeutungen stehen. Damit kannst du dann zwar Virtue Signaling betreiben, aber produktiv ist das schlicht gar nicht.


  • Wir können ja gerne über negative Erfahrungen von Weißen sprechen, aber warum muss das mit dem R-Wort passieren

    Weil es ganz objektiv Rassismus und nichts anderes ist.

    Das eine ist halt ungleich belastender als das andere.

    Ja. Aber du wirst Leute nicht von deiner Sache überzeugen können, wenn du dich über ihre Probleme lustig machst. Insbesondere weil du halt doch nie weißt ob bei der anderen Seite vielleicht Dinge vorgefallen sind oder Zusammenhänge vorliegen, die wichtig sind, der aber nicht bekannt sind. Du kannst auch nicht sagen, dass ein Trauma valider ist als ein anderes, nur weil die Vorfälle die es verursacht haben aus deiner Sicht weniger schlimm waren.

    Und nehmen wir mal ein ganz banales Beispiel: Roma erfahren in sehr viele europäischen Ländern erheblich mehr Rassismus als Schwarze, obwohl sie weiß sind. Was zum nächsten Problem führt: Rassismus in Europa ist erheblich komplexer als in den USA und trotzdem werden hier zum Teil blind amerikanische Positionen übernommen, obwohl sie eigentlich nicht wirklich übertragbar sind.

    Rassismus ist nie okay, und man erhöht die Verurteilung der einen Ausprägung nicht dadurch, dass man sich über andere Ausprägungen lustig macht. Im Gegenteil stellt man damit die Validität des gesamten Themenkomplex in Frage, weil man sich weigert gegen die Ursachen vorzugehen.


  • Ich fand es ehrlich gesagt ein bisschen durchwachsen:

    • Der Mensch ist genetisch sehr einheitlich und die meisten Gene die variieren, variieren unabhängig von der Herkunft, ja. Daraus folgt aber noch nicht, dass die Gene die tatsächlich mit der Herkunft korrelieren nicht auch erhebliche Effekte auf andere Dinge als Aussehen, Laktose- und Alkoholtoleranz haben. Meines Wissens ist das im Wesentlichen nicht der Fall, aber das hätte diskutiert werden müssen.
    • Ich habe mir tatsächlich drei von den Implicit Bias Tests angetan und bin nicht überzeugt: Ein Faktor der da mit rein spielt ist Ermüdung (gerade wenn man AD(H)S hat) und dass eine Umgewöhnung schwerer als eine Gewöhnung ist. Hinzu kommt die zum Teil fragwürdige Zuordnung von Begriffen: Geschichte und Musik als Geisteswissenschaft zu bezeichnen finde ich zum Beispiel eher sehr grenzwertig.
    • Der „Rassismus gegen Weiße existiert nicht“ Teil war nicht gut. Es ist ja fair zu sagen, dass es andere Gruppen erheblich mehr und systematischer trifft, aber dafür ist es echt nicht nötig dann negative Erfahrungen von Weißen als harmlosen Unfug darzustellen: Die zu Grunde liegende Geisteshaltung ist genau so toxisch und wird nicht dadurch besser, dass es Leute trifft die es viel seltener trifft. Die richtige Einstellung hier ist zu sagen „ist scheiße und nicht in Ordnung und jetzt stell dir mal vor wie viel mehr und krasseres die Anderen abkriegen“, nicht „Die Anderen sind schlimmer dran, deswegen verdienst du, dass wir uns über deine Beschwerden lustig machen“. Ersteres zielt auf die Schaffung von Empathie, Letzteres verstärkt bestehende Animositäten.
    • Die Präsentation ist vielfach einfach zu „Fernsehen für Dumme mit Blödeleien“ für meinen Geschmack.

  • Ich würde so weit gehen zu sagen, dass Chefs die mit ihren direkten Untergebenen nicht per Du sind im Allgemeinen ein Warnsignal sind. Wenn du so schlecht miteinander klar kommst, oder dir in deiner Autorität so unsicher bist, dass du dieses Maß an Distanzierung benötigst, dann ist das ein ganz schlechtes Zeichen. (Mag bei sehr alten Leuten noch anders sein, und auch Abhängig von der Industrie sein, aber im akademischen Umfeld in der Informatik würde dich niemand mehr für voll nehmen, wenn du so was abziehst…)

    Sowas habe ich nie erlebt, weder in Deutschland noch im Ausland.

    Dann fehlt die Auslandserfahrung. Siezen ist in sehr vielen Ländern absolut unüblich. Deutschland ist mit dem im Vergleich noch eher verbreiteten Sie da tatsächlich eher die Ausnahme.







  • Was passiert ist, dass viele Menschen den Alkohol nur noch bei tatsächlichen Anlässen trinken, wozu ich indem Zusammenhang insbesondere Party am Freitagabend, Besuche von Freunden oder generell gemeinsames Ausgehen zähle. Meine Spekulation wäre, dass sich da auch nicht all zu viel am Konsum geändert hat. Was halt eher eingebrochen sein dürfte ist das Trinken auf der Arbeit ohne Anlass, weil fast überall verboten und eventuell ein gesteigertes Bewusstsein gegen alleine trinken.

    Ich habe manchmal den Eindruck das Alkohol früher eher als Lebensmittel und heute eher als in manchen Kontexten akzeptable Droge angesehen wird, wobei letzteres definitiv die gesündere Interpretation ist.

    Und Zugriff auf eine Droge die einen enthemmenten Effekt hat ist prinzipiell auch durchaus etwas, was gesellschaftlich durchaus positive Effekte mit sich bringen kann, auch weil Alkohol als mischbare Flüssigkeit halt in sehr vielen Formen kommt die sich alle konsumieren lassen ohne direkt andere zu belästigen und bei deren Konsum auch der Drogenkonsum nicht der alleinige Zweck ist. (Wer einfach nur betrunken werden will, kann sich Wodka hinter die Binde kippen, aber zumindest ich bevorzuge dann doch deutlich ein komplexes Geschmackserlebnis in einer guten Cocktailbar, bei der man dann am besten auch den Barkeeper die Auswahl treffen lässt.)

    Und da weiß ich halt nicht was bessere Alternativen sind, die diese potentiellen Eigenschaften teilen, auch wenn Alkohol für sich betrachtet ja durchaus eine der härtesten und gefährlichsten Drogen ist und alleine deswegen so verbreitet ist, weil er halt seit je her extrem etabliert ist.


  • Women are you doing today and how much more likely to be clear this is the queue for the vrouwen cafe stated that the zugbindung is een van de kleine Berg en Dal van de kleine Berg en Dal van de kleine Berg…

    When you are German, live in the Netherlands, communicate mostly in English and hate typing on your phone…



  • Das ist so eine der Situationen wo es ein reales Problem gibt (die deutsche Sprache hat Probleme mit geschlechtergerechtigkeit) und sich dann eine Gruppe die sich (tendenziell sogar zu Recht!) davon besonders betroffen gefühlt hat eine Lösung verlangt hat, ohne aber ordentlich zu analysieren, was die Konsequenzen dieser konkreten Lösung wären und ohne Alternativen insbesondere auch in Bezug auf Akzeptanz zu analysieren.

    Das Ergebnis ist eine unfassbar sperrige „Lösung“ die Niemand mag und in erster Linie für „ass-covering“ und Virtue-signalling verwendet, wird, was dann natürlich wiederum viele abschreckt, die einer vernünftigen, minimal-invasiven, Lösung zugänglich wären. Das Ergebnis ist dann die aktuelle Polarisierung die jetzt von rechtsradikalen Spinnern wie der CSU natürlich noch weiter befördert wird um zu polarisieren.

    Die saubere Lösung, die das eigentliche Problem anerkennt und es mit der kleinstmöglichen Änderung der Sprache vollumfänglich adäquat löst, wird dagegen nirgendwo erwähnt, weil man damit nicht polarisieren kann: Gendern 2.0. Kurzfassung: Bei neutraler Betrachtung ist das tatsächliche Problem ironischerweise nicht das Fehlen einer neutralen Form, sondern das Fehlen einer explizit männlichen Form die die weibliche Form spiegelt und damit die Grundform als echtes Generikum (als das sie in der Regel auch verstanden wird) frei gibt. Man kann da sogar noch über eine dritte Form für nichtbinäre Menschen diskuttieren, die man bei Bedarf direkt mit einführen könnte. (Persönlich bin ich aktuell kein all zu großer Fan davon, weil nichtbinär keine eigenes Geschlecht, sondern eine Sammelkategorie ist, die vom Generikum nach meiner aktuellen Einschätzung (die aber offen für eine Reevaluation im Angesicht neuer Argument ist) hinreichend abgedeckt ist.)