• 𝚋𝚒𝚝 𝚑𝚊𝚙𝚙𝚎𝚗𝚜@feddit.de
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    1 year ago

    Eine Freundin von mir hat sich dazu entschlossen, als “zweitem Bildungsweg” den Quereinstieg in die Medizin über eine Fachpflegeausbildung zu wagen. (Mit der Idee, sich mit der fertigen Ausbildung dann auf ein duales Studium als Physician Assistant/Arztassistentin bewerben zu können) Sie hatte vorher Politikwissenschaften studiert, aber gegen Ende des Studiums gemerkt, dass sie nicht praktisch in dem Feld arbeiten möchte und der medizinische Bereich ihr viel mehr liegt.

    Sie gibt sich unheimlich viel Mühe und lernt jeden Tag. Die Theorie ist im Vergleich zu einem Studium unkompliziert, aber trotzdem sehr viel dafür, dass sie nach Feierabend gelernt werden muss. Ihre Neugier, in der Praxis viel lernen zu wollen und ihre motivierten Fragen stoßen bei den examinierten Pflegekräften bisher nur auf taube und genervte Ohren. Die Kommunikation bei Arbeitsanweisungen ist katastrophal. Die anleitenden examinierten Pflegekräfte kommunizieren minimal, was sie möchten und sind dann verwundert, dass man nicht alle Abläufe schon im Vorhinein errät und aus der Luft greift, was gemeint ist.

    Also auch Pflegekräfte, die jetzt hier in der Ausbildung sind, werden fertig gemacht, weil sie es nicht genau so machen, wie Schwester Renate es seit 1990 vollkommen evidenzfrei macht. Und von den Verhältnissen und dem Mangel an Respekt, der den Auszubildenden anscheinend in der Pflegeschule entgegenkommt, fange ich lieber gar nicht an.

    Bei dem “Mangel” an Pflegekräften, bin ich echt erschrocken, dass man nicht zunächst damit beginnt, “einfach” massiv besseren Umgang der Mitarbeiter im Krankenhaus untereinander zu fördern. Nachdem, was ich da mitbekomme, sind sehr viele in Ihrer Ausbildungsklasse, die gehen möchten, weil von anderen Pflegekräften schlecht behandelt werden, selbst wenn ihnen die Arbeit an sich bisher gefällt.

    Des Weiteren ist die neue “generalisierte” Ausbildung auch nicht sonderlich hilfreich. Denn jetzt müssen auch die Azubis, die schon wissen, dass sie eh Kinderkrankenpflege machen möchten und mit Altenpflege nichts anfangen können, trotzdem diesen Teil in ihrer Praxis zwangsweise durchlaufen.

    Kann natürlich sein, dass es speziell an dem Ausbildungsbetrieb liegt. Korrigiert mich gerne und sagt mir, falls ich der Freundin raten sollte, den Ausbildungsbetrieb dringend zu wechseln.

    • philpo@feddit.de
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      1 year ago

      Ich bin Consultant in dem Bereich und habe hunderte Kliniken in DE von innen gesehen.

      …und leider ist es an sehr vielen Häusern so. …die Pflege frisst “ihre Kinder”.

      Aber wenn deine Freundin nach der Ausbildung einen Job außerhalb sucht soll sie mir mal hier ne PM schreiben, das Profil ist interessant.