Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) plant gegen versteckte Preiserhöhungen vorzugehen (weniger Inhalt, gleicher Preis). Während der Verbraucher-Politiker des Koalitionspartners SPD die Änderungen begrüßt, ist die Verbraucher-Politikerin der FDP dagegen.
Der Preisverlauf des normalisierten Preises (kg-Preis oder Liter-Preis) würde doch in deinen Beispiel genau anzeigen, dass das Produkt teurer geworden ist. Das fördert Transparenz und wäre doch eine super Lösung. So können die Kunden Produkte abstrafen, die besonders stark auf der shrinkflation Welle surfen.
Das funktioniert jedoch nur bei Produkten, die regelmäßig gekauft werden. Beim Preisverlauf bleibt unklar, wer für die Änderungen verantwortlich ist. Händler oder Herstellers.
Wer dafür verantwortlich ist, ist mir als Kunde egal. Wenn das Produkt teurer wird, als ich mir leisten kann/möchte, dann kaufe ich es nicht mehr. Aber es kann nicht sein, dass ich bei jedem Produkt selber Buch führen muss, wie die Preise waren. Letztendlich kann ich auch sowieso nicht nachvollziehen ob der Hersteller oder der Händler die Preissteigerung verursacht hat, weil beide sich den schwarzen Peter zuschieben.
Aus dieser Perspektive ist es doch auch egal, ob sich der Preis verändert hat. Es zählt nur, ob einem das Produkt den aktuellen Preis auch wert ist. Andernfalls kauft man es nicht bzw. ein anderes oder bei einem anderen Händler. (Preisabsprachen sind ein Fall für das Kartellamt.)
Ich kauf ja nicht nur ein Produkt, sondern vielleicht ein Dutzend. Wenn ich weiß, dass die Nudeln jetzt 20% teurer sind, dann kann ich das besser einschätzen, als wenn ich nur am Ende sehe, dass ich 15% mehr zahle, als zuvor. Das passiert ja dann auch bei der “shrinkflation”, weil ich häufiger Nudeln kaufen muss, um satt zu werden. Das Produktgenau nachvollziehen zu können ist mir wichtig, aber ohne die “Schuldfrage”.