Dem Vorschlag von Guido Beermann (CDU) nach soll die Helmpflicht künftig nicht nur für Krads gelten, sondern auch für Fahrräder. Als Grund hierfür nennt er die schnelleren E-Bikes, Pedelecs und E-Roller. Widerspruch kommt vom ADFC (Allgemeinen Deutschen Fahrradclub), der das Vorhaben als Ablenkungsmanöver bezeichnet.
Die Helmpflicht kam auch als Nebenkriegsschauplatz beim Thema Kennzeichenpflicht auf: https://feddit.de/comment/2631787
Meine wilde Behauptung: der CDU‘ler fordert das nicht, weil er etwas für die Sicherheit der Radler tun will.
Ich würde darauf wetten dass der Typ nicht einmal ein Fahrrad besitzt, geschweige denn je auf einem gesessen hat. Würde er auch nur ein einziges Mal mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren (und es ist dabei vollkommen egal welche deutsche Stadt), rechts an parkenden Autos vorbei mit der ständigen Angst, dass da jemand die Türe auf reisst, links ein Autofahrer, bei dem 20cm gleich 1,5m sind (der körperliche Maßstab ist da wohl entsprechend verzogen) würde er nicht mit solchen beschissenen Ideen daher kommen für die angebliche “Sicherheit” der Radfahrenden, sondern bei der Infrastruktur ansetzen.
Mein Arbeitsweg sind 1,2km. Ausschließlich Tempo 30, 2/3 von der gesamten Strecke eine Pseudofahrradstraße (die von Anfang bis Ende für Autos befahrbar ist, also nicht den ADFC Empfehlungen folgt) und ein Stück sogar eine Tempo 20 Zone wegen Schule. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich kein Nahtoderlebnis habe. Daran ändert auch der Helm nichts.
Es gibt genug Untersuchungen die zeigen, dass eine Helmpflicht vor allem dazu führt, dass weniger Leute Fahrrad fahren. Das ganz alleine dürfte das Ziel dieses Vorstoßes sein.
Kennzeichenpflicht ist zum Kotzen
Ziemlich flach, schöne Landschaften, relativ gute Schienen-Infrastruktur, (noch) keine flächendeckende Zersiedlung - Brandenburg hat so ein großes Potenzial als Fahrradland. Ein Bahnhof mit direkter Verbindung nach Berlin ist meistens weniger als eine Dreiviertelstunde entfernt, mit einem E-Fahrrad an sich kein Problem. Das macht aber wenig Spaß, wenn man sich die Hälfte der Strecke mit viel zu schnell fahrenden Autos auf engen und kurvigen Landstraßen teilen muss.
Ein ordentlicher Ausbau von Fahrradwegen im demografisch aussterbenden ländlichen Raum wäre also ein enormer Wirtschaftsfaktor, da man ansonsten von ziemlich löchrigen Busfahrplänen abhängig ist (wenn man nicht Auto fahren will). In den Niederlanden klappt das auch sehr gut auf den Dörfern.
Anstattdessen kommen von der lokalen Politik aber leider nur solche kontraproduktiven Vorschläge…
Brandenburgs Verkehrsminister kann mich mal
Eine Helmpflicht führt vor allem dazu, dass weniger Leute Fahrrad fahren, während eine gute Verkehrspolitik und Stadtplanung Fahrradunfälle drastisch reduzieren kann.
Diese Forderung muss man als das verstehen was sie ist: eine Kampfansage an alle, die sich eine moderne Verkehrspolitik und eine bessere Berücksichtigung von Alternativen zum Auto wünschen.
