168 Euro für 48 Packungen: Eine 27-Jährige hat aus Angst vor einer allergischen Reaktion alle in einem Flugzeug verfügbaren Erdnüsse gekauft – und kritisiert die Reaktion der Airline.
Vor allem, weil es halt dem Artikel nach wirklich eine reine Angstreaktion war und keine gesundheitliche Gefahr bestand. Höre auch zum ersten Mal, dass das einatmen von Erdnussgeruch eine heftige allergische Reaktion triggern soll…
Symptome einer Erdnussallergie können sich bereits beim Kontakt mit sehr geringen Spuren (Im Bereich von wenigen Milligramm) des Allergens zeigen. Bei besonders schweren Formen dieser Allergie reicht bereits Hautkontakt oder das Einatmen, wie es zum Beispiel im Flugzeug über die Klimaanlage geschehen kann.
Der Fragestellung, ob schwere allergische Reaktionen auch durch Luft- und/oder Hautkontakt ausgelöst werden können, ist in der Vergangenheit in verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen nachgegangen worden. Die gute Nachricht vorweg: es sind – wenn überhaupt – nur milde Symptome wie Juckreiz oder Hautrötungen zu erwarten.
Die wohl bekanntesten Untersuchungen hierzu sind die „Touch-Study“ (Halten einer Tasse mit (Erd-)Nuss, das Berühren des Kerns (insgesamt max. fünf Minuten), anschließendes Waschen der Hände) sowie eine Studie, in der erdnussallergischen Kindern Erdnussbutter auf die Haut aufgetragen wurde. In beiden Untersuchungen traten maximal leichte Hautsymptome auf – und das auch nicht bei allen Kindern!
Berichte über allergische Reaktionen durch das Einatmen von Erdnussprotein, die angeblich zu einer Anaphylaxie geführt haben, können auch wissenschaftlich widerlegt werden. Es scheint so zu sein, dass z.B. durch das Schälen von Erdnüssen keine ausreichend großen Proteinmengen in die Luft übergehen können, um schwere systemische Reaktionen auszulösen.
¯\_(ツ)_/¯
Als Allergikerin (nicht gegen Erdnüsse) kann ich allerdings bestätigen, dass Panik vor Allergie eine solche auch verstärken und sogar hervorrufen kann. Unser Gehirn kann uns übel mitspielen.
Alle bisherigen Tests mit ähnlichen Partikeln haben auch keine Möglichkeit der Übertragung ergeben. Ich habe jetzt auf PubMed auch keine gegenteilige Evidenz finden können die über subjektive Fallberichte hinaus geht und die halbwegs aktuell&brauchbar ist.
Unabhängig davon:
Spätestens mit dem Tragen einer FFP2 Maske ist eine hinreichende Kontamination auszuschließen.
Aus fachlicher Sicht ist das reine Panikmache - erfahrungsgemäß ist oftmals bei solchen Patienten auch die Anamnese äußerst schwammig und es stellt sich im heraus,dass keinerlei ernsthafte Abklärung und damit auch Aufklärung erfolgt ist. Leider mittlerweile mehrfach erlebt - es ist dann aber halt einfacher hier ein somatischen Leiden zu haben anstatt sich den unangenehmen psychiatrischen Tatsachen zu stellen.
Kotzt mich extrem an,weil das ähnlich wie bei den zahllosen Glutenfällen dann das Leben für real schwere Fälle (die es unzweifelhaft gibt) deutlich schwerer macht.
Nö,aber als jemand der seit mittlerweile 21 Jahren in der Notfallmedizin unterwegs ist darf man denke ich schon eine,noch dazu durch Evidenz untermauerte, Meinung äußern - wie gesagt, niemand spricht der Patientin ein Leiden ab, es gibt aber halt wissenschaftliche Fakten und diese sprechen eine klare Sprache. Ich muss auch nicht ein Kind bekommen zu haben um den Vorgang empathisch aber evidenzbasiert zu betrachten. Oder einen Herzinfarkt gehabt haben…
Das heißt auch nicht,dass der Leidensdruck durch psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen nicht enorm sein kann.
Aber es ist eben etwas anderes und beeinträchtigt auch das Umfeld anders als die ja auch hier angesprochene Situation - für manche Menschen kann durchaus auch der sekundäre Krankheitsgewinn im Vordergrund stehen. (Hier “im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen/besondere Aufmerksamkeit bekommen”).
Unbestritten ist auch,dass Patienten die eine reale somatische Störung haben durchaus Folgestörungen im psychiatrischen und psychosomatischen Formenkreis entwickeln können - aber auch das ist eben fachlich anders zu betrachten.
Vor allem, weil es halt dem Artikel nach wirklich eine reine Angstreaktion war und keine gesundheitliche Gefahr bestand. Höre auch zum ersten Mal, dass das einatmen von Erdnussgeruch eine heftige allergische Reaktion triggern soll…
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdnussallergie
vs:
https://www.daab.de/blog/2021/06/erdnussallergie-reaktionen-durch-luft-und-hautkontakt
¯\_(ツ)_/¯
Als Allergikerin (nicht gegen Erdnüsse) kann ich allerdings bestätigen, dass Panik vor Allergie eine solche auch verstärken und sogar hervorrufen kann. Unser Gehirn kann uns übel mitspielen.
Kleiner Hinweis: mit 3 Backslashes wird der Shruggie korrekt dargestellt.
Das kommt auf die App an. Jerbora z.B zeigt mir deinen mit drei Armen an und den oben mit einem.
Noch witziger: jetzt da ich im Antworten Dialog bin, werden mir in der Zitierversion gleich sechs angezeigt.
Es gibt keinerlei Evidenz für die Übertragung durch Airline-Klimaanlagen. Hier gibt es einen ganz guten Artikel einer Fachgesellschaft dazu: https://www.aaaai.org/allergist-resources/ask-the-expert/answers/old-ask-the-experts/peanut-air-travel
Alle bisherigen Tests mit ähnlichen Partikeln haben auch keine Möglichkeit der Übertragung ergeben. Ich habe jetzt auf PubMed auch keine gegenteilige Evidenz finden können die über subjektive Fallberichte hinaus geht und die halbwegs aktuell&brauchbar ist.
Unabhängig davon: Spätestens mit dem Tragen einer FFP2 Maske ist eine hinreichende Kontamination auszuschließen.
Aus fachlicher Sicht ist das reine Panikmache - erfahrungsgemäß ist oftmals bei solchen Patienten auch die Anamnese äußerst schwammig und es stellt sich im heraus,dass keinerlei ernsthafte Abklärung und damit auch Aufklärung erfolgt ist. Leider mittlerweile mehrfach erlebt - es ist dann aber halt einfacher hier ein somatischen Leiden zu haben anstatt sich den unangenehmen psychiatrischen Tatsachen zu stellen.
Kotzt mich extrem an,weil das ähnlich wie bei den zahllosen Glutenfällen dann das Leben für real schwere Fälle (die es unzweifelhaft gibt) deutlich schwerer macht.
Du steckst nicht in der Haut der Betroffenen und hast ihre Angst nicht gespürt. Aber schön, dass es dich ankotzt.
Nö,aber als jemand der seit mittlerweile 21 Jahren in der Notfallmedizin unterwegs ist darf man denke ich schon eine,noch dazu durch Evidenz untermauerte, Meinung äußern - wie gesagt, niemand spricht der Patientin ein Leiden ab, es gibt aber halt wissenschaftliche Fakten und diese sprechen eine klare Sprache. Ich muss auch nicht ein Kind bekommen zu haben um den Vorgang empathisch aber evidenzbasiert zu betrachten. Oder einen Herzinfarkt gehabt haben…
Das heißt auch nicht,dass der Leidensdruck durch psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen nicht enorm sein kann. Aber es ist eben etwas anderes und beeinträchtigt auch das Umfeld anders als die ja auch hier angesprochene Situation - für manche Menschen kann durchaus auch der sekundäre Krankheitsgewinn im Vordergrund stehen. (Hier “im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen/besondere Aufmerksamkeit bekommen”).
Unbestritten ist auch,dass Patienten die eine reale somatische Störung haben durchaus Folgestörungen im psychiatrischen und psychosomatischen Formenkreis entwickeln können - aber auch das ist eben fachlich anders zu betrachten.
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