Ich finde ein Verbot religiöser Bekenntnisse bei der Repräsentierung der Nation nichts verkehrtes - es muss aber dann auch für alle gelten. Das heißt keine Ketten mit Kreuzen und Davidstern, das abkleben von Tattoos und keine Gesten, die Gebete oder Danksagungen an Götter darstellen.
Das ist aber letztendlich wahrscheinlich nicht wirklich durchsetzbar (insbesondere die Gesten sind ja oft auch reflexartig) und letztendendes kann man Religionen nur durch Bildung und Aufklärung irgendwann abschaffen.
Letztenendes kann man die Laizität eines Staates aber vielleicht auch darstellen, indem man als Staat zeigt, dass alle Religionen gleichwertig sind und seine Repräsentant*innen in der Ausübung ihrer Religion nicht einschränkt.
Ich bin grundsätzlich auch ein Fan vom Laizismus, finde aber, dass man hier deutlich über das Ziel hinaus schießt. Sportler als Vertreter des Staates zu betrachte überfrachtet deren Rolle meines erachtens. Kann mir nicht vorstellen, dass Spitzenfußballer von Wettbewerben ausgeschlossen werden weil sie sich zum Beispiel vor dem Spiel bekreuzigen oder wie im Artikel benannt sichtbare religiöse Tattoos haben. Finde solche Gesten persönlich zwar auch albern, darf aber jeder gerne für sich selbst entscheiden.
Ich find deinen letzten paragraph toll. Der zweite ist aber schwierig. Du implizierst nicht nur, das religiöse Leute ungebildet bzw. unaufgeklärt sind, sondern sogar, dass es ein Ziel sein sollte Religion ganz allgemein abzuschaffen. Das ist eine ziemlich stereotypische und intolerante Ansicht die du hier versucht als objektive Wahrheit zu verkaufen.
Religion war und ist immer ein Werkzeug der Unterdrückung. Such dir eine aus und du stellst fest das es immer das gemeine Volk gibt und die Priester die ihnen sagen wie alle zu leben haben. Die Priester heißen nur immer anders.
Das sagt nicht das es nicht früher zumindest zum Teil sinnvoll war mit den Religionen. Bei den 10 Gebote sind die letzten 6 definitiv aktuell. Schweinefleisch hatte früher ab und zu Trichinen, die eine Lebensmittelvergiftung bewirken. Also haben die Moslems es verboten. Brauchen wir nicht mehr, da jedes Schweiß heute zumindest in Deutschland darauf getestet wird.
Mit der Wissenschaft und unserer modernen Gesellschaft sollten wir ein friedliches und gesundes Zusammenleben schaffen, ohne dass wir ein Buch brauchen das uns mit ewigen Fegefeuer droht.
Du implizierst nicht nur, das religiöse Leute ungebildet bzw. unaufgeklärt sind
Soviel ich weiß gibt es hier zumindest zumindest eine recht starke Korrelation, dass Gläubigkeit mit steigendem Bildungsniveau und steigender Intelligenz sinkt. Wie statistisch signifikant das ist und ob und in welche Richtung hier ein kausaler Zusammenhang besteht, ist weniger eindeutig.
Diese Arbeit stellt den Diskurs Korrelation VS. Kausalität ganz gut dar. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0160289616000027
dass es ein Ziel sein sollte Religion ganz allgemein abzuschaffen
Ich persönlich bin Atheist, würde aber grundsätzlich jedem zugestehen, zu glauben woran er möchte.
Was mich aber extrem stört ist, dass religiöse Ansichten immer wieder als Argument oder Rechtfertigung in weltlichen Diskussionen angeführt werden. Die Faktenlage in einem Bereich kann noch so eindeutig sein - einem “ich glaube aber” oder “mein Gott sagt aber” kann man logisch einfach nichts entgegensetzen. Und viel zu häufig wird Glaube genau auf diese Weise missbraucht. Ob wir uns jetzt die Kreuzzüge anschauen, den islamischen Staat, das Kastensystem in Indien oder die Abtreibungsdebatte in den USA.
Mit der eigentlichen Religion haben diese Probleme oft gar nichts zu tun. Der Glaube wird regelmäßig einfach so zurechtgebogen, dass er zum eigentlichen Narrativ und Weltbild passt. Das verhält sich dann genauso wie bei den Anhängern von vielen Verschwörungstheorien. Nicht an den Klimawandel zu glauben ist einfach viel leichter, als diese These faktisch zu belegen.
Ich würde eine radikal wissenschaftlich ausgerichtete Gesellschaft sehr begrüßen. Glaube darf meinetwegen gerne stattfinden, aber nur solange der nicht als Argument für weltliche Entscheidungen genutzt wird und keine anderen eingeschränkt werden. Ich fürchte allerdings, dass a) diese Trennung nie wirklich funktionieren und b) die Koexistenz immer für Spannungen sorgen wird.
Was mich aber extrem stört ist, dass religiöse Ansichten immer wieder als Argument oder Rechtfertigung in weltlichen Diskussionen angeführt werden.
Das lässt sich natürlich nicht von der Hand weisen. Ich bin allerdings felsenfest davon überzeugt, dass es nur ein symptom ist. Nimm der Menscheit die Religion, die Politik und den Fussball weg, und dann werden die Leute sich darüber streiten, dass diejenigen, die gelbe shirts tragen besser sind als die, die rot tragen. Menschen bekriegen sich einfach viel zu gerne und nehmen sich dazu die Werkzeuge, die gerade da sind.
Gibt ja auch nicht wenige Ersatzreligionen, wie zum Beispiel das ganze Schwurblertum.
Damit könntest du Recht haben. Dann wird vielleicht aus “mein Gott sagt” eben einfach ein trotziges “ich will aber”.
Eine negative Korrelation zwischen analytischer Intelligenz (nicht Bildung) und Religiosität ist Stand der Forschung.